Der Spiegel 2013 40.pdf

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Hausmitteilung
30. September 2013 Betr.: Oktoberfest, Altruismus, Ibrahimović, Metallica
D ass in Bayern die Uhren anders gehen, ist ein Klischee, das sich Jahr für Jahr
erneuert, wenn in München das Oktoberfest beginnt. Nichtbayern neigen zu
dem Irrglauben, der Rummel sei nichts weiter als ein kollektives Besäufnis. Tatsächlich
wird die Theresienwiese, wie SPIEGEL-Reporter Ullrich Fichtner schreibt, jedes
Jahr zu einer Bühne, auf der Großes verhandelt wird. Die Münchner Dax-Konzerne
nutzen das Fest als PR-Maschine, Prominente setzen sich ins rechte Licht, und die in
diesen Wochen auftrumpfende CSU inszeniert
sich als legitime Nachfolgerin des bayerischen
Königtums. Um all dies in seiner Tiefe zu er-
fassen, muss man Bayer sein. Fichtner kann
zwar auf einen Großvater aus München ver-
weisen, stammt selbst aber aus Franken, was
ihn aus oberbayerischer Perspektive bereits
zu einem halben Preußen macht. Er wurde
trotzdem vorgelassen, die Polizei beim Wiesn-
Einsatz zu begleiten, in eine Welt totaler
menschlicher Entfesselung (Seite 62).
Fichtner
G ute Nachricht für gute Menschen: Es stimmt nicht, dass die Welt den Egoisten
gehört. Der US-amerikanische Organisationspsychologe Adam Grant belegt mit
zahlreichen Studien, dass Fürsorge und Hilfsbereitschaft sich für die Karriere aus-
zahlen. Wer seine Mitmenschen unterstützt, bringt es oft weiter im Leben als die
Typen, die nur an sich denken. SPIEGEL-Redakteur Manfred Dworschak besuchte
den Forscher an seiner Universität in Philadelphia, wo Grant zu den beliebtesten
Professoren gehört. Die Studenten sind begeistert von ihm, jeder hat seine Handy-
nummer, und per E-Mail dürfen sie ihn mit allen Fragen des Lebens behelligen.
Auch mit Fremden teilt Grant gern sein Wissen und sein Adressbuch voller Kontakte.
„Der Mann ist ein wahrer Schwerathlet des Helfens“, sagt Dworschak (Seite 110).
F ußballer Zlatan Ibrahimović und Metallica-Frontmann James Hetfield verbindet
nicht nur eine Liebe zu Tätowierungen. Beide sind auch als „Journalisten-
schreck“ verschrien, als schwierige und unberechenbare Interviewpartner – sofern
sie überhaupt mit sich reden lassen. Die SPIEGEL-Leute Juan Moreno und Maik
Großekathöfer machten sich deshalb einige Sorgen, als sie das Gespräch mit dem
schwedischen Stürmer von Paris Saint Germain mit der Frage eröffneten, welche
denn seiner Erfahrung nach die beste Methode sei, ein Fahrrad zu klauen. Doch
Ibrahimović, im Malmöer Problemviertel
Rosengård aufgewachsen, reagierte ge-
lassen und gab Tipps. Auch SPIEGEL-
Redakteur Philipp Oehmke hatte vor
der Begegnung mit dem Heavy-Metal-
Musiker Hetfield mit allem gerechnet.
Bloß nicht mit einem angenehmen,
freundlichen Menschen, der in schonungs-
loser Offenheit über sein Seelenleben
plaudert – und über die Schwierigkeit,
einer der größten Rockstars der Gegen-
wart zu sein (Seiten 104, 128).
Ibrahimović
Oehmke, Hetfield
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Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 40/2013
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