Meredith Duran - Rühr nicht an mein dunkles Herz.pdf

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MEREDITH DURAN
RÜHR NICHT AN
MEIN DUNKLES HERZ
Roman
Ins Deutsche übertragen von
Antje Althans
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Für meine Eltern,
deren Unterstützung
meine größte Kraftquelle ist.
Prolog
Im Garten vor dem Fenster ergoss sich die
Nachmittagssonne wie Honig über den
Kiesweg, und die Fliederblüten bebten im
leichten Wind. Drinnen im Salon war eine
junge Dame nicht viel ruhiger. Einzig und al-
lein Georges Spiegelbild in der Glasscheibe
machte Lydia Mut. Dieser würdevolle, welt-
männische Mann hatte ganz vergessen, dem
Butler seinen Hut zu überlassen, und hielt
ihn wie einen Schutzschild gegen seine Ner-
vosität umklammert. Seine Aufregung
entsetzte ihn zweifellos selbst. Denn er sagte
oft, ein Politiker sei nichts ohne seine Selbst-
beherrschung.
Doch
sie
wollte
eine
Bereicherung
für
ihn
sein:
Wenn
seine
Stimme
versagte,
würde
sie
eben
für
sie
beide sprechen. »Ich liebe Sie«, sagte sie.
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Seine erste Reaktion war das leise Knarren
seines
Schuhleders,
als
er
auf
sie
zuging.
»Wie bitte?«
Ihr breiter werdendes Lächeln spiegelte
sich im Fensterglas. Schon als kleines Mäd-
chen hatte sie von diesem Moment geträumt.
Später jedoch, als der Spiegel kundtat, dass
sie nicht zu einer solchen Schönheit heran-
wachsen würde wie ihre Mutter, war sie ins
Grübeln gekommen. Vielleicht würde sie
niemals einen Mann finden. Ihre Belesenheit
und ihre exzentrischen Interessen sprachen
nicht gerade für sie.
Doch dann hatte sie George kennengelernt.
Da sie mit oberflächlicher Konversation
nichts anfangen konnte und es ihr peinlich
war, derart spät in die Gesellschaft einge-
führt zu werden, hatte sie große Angst vor
ihrem ersten Ball bei den Hartleys gehabt. In
Georges Armen fiel ihr das Tanzen jedoch
leicht. Deshalb tanzen Mädchen also so gern
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