Evanovich Janet & Banks Leanne - Cheers, Baby.pdf

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Janet Evanovich
Cheers, Baby
Cate Madigan ist schon lange auf der Suche nach Mr. Right, doch die Männer, die ihr
von ihrer etwas verrückten irischen Familie präsentiert werden, sind so gar nicht ihr
Geschmack. Da bleibt sie lieber Single, hat ihre Ruhe und jobbt nebenher in einer
kleinen Bar in Boston. Doch über Nacht verwandelt sich ihr Leben in das reinste
Chaos. Alles beginnt mit dem plötzlichen Verschwinden ihres Mitbewohners Marty
Longfellow, der als Dragqueen in Nachtclubs arbeitet. Und dann steht auch noch eine
riesige, sabbernde Bulldogge vor Cates Tür. Marty hat sie anscheinend geschickt,
damit Cate auf sie aufpasst. Leider betrachtet „Biest“ alles, was nicht niet- und
nagelfest ist, als potenzielles Hundefutter, was Cate vor erhebliche Probleme stellt.
Aber es gibt auch noch Lichtblicke - einen sexy Ex-Cop namens Kellen McBride zum
Beispiel. Der kommt nämlich seit Neuestem regelmäßig in ihre Bar, aber ob das
wirklich nur ein Zufall ist?
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Kapitel 1
Cate Madigan zog den jungen Mann, der ihr am Tisch
gegenübersaß, in Gedanken aus, und er schnitt in jeglicher Hinsicht
schlecht ab. Eigentlich hatte Cate ihn gar nicht nackt sehen wollen das
Bild war einfach vor ihren Augen aufgetaucht. Das war einer dieser
schrecklichen Momente, in denen man zu viele Informationen bekam!
Der Junge hieß Patrick Pugg, und die Familie Madigan hatte ihn diese
Woche als zukünftigen Freund für Cate auserkoren.
Cate und Pugg saßen, bei einem der chaotischen Abendessen bei den
Madigans, wo bei Tisch schon seit jeher die Regel galt, dass jeder
selbst schauen musste, wo er blieb. Seit Cates Bruder Matt und Tom
ausgezogen waren, ging es etwas ruhiger zu, aber das Abendessen war
immer noch eine Herausforderung auf die gute Art einer Bostoner
Familie irischer Abstammung.
Heute Abend saßen acht Leute am Tisch. Cate, Patrick Pugg, Cates
Eltern Margaret und Jim Madigan, Cates älterer Bruder Danny, Dannys
Frau Amy und ihre sechsjährigen Zwillingsmädchen Zoe und Zelda.
Die Madigans waren alle typische Iren. Die Haut weiß wie Milch,
überzogen von Sommersprossen, rotes, lockiges Haar und braune
Augen. Sie neigten alle zur Dickköpfigkeit und hatten einen natürlichen
Hang zu Schabernack. Die Männer waren stämmig gebaut und nahmen
kein Blatt vor den Mund. Die Frauen waren schlank und zogen es vor,
sich zu rächen, bevor sie aufkommenden Zorn hinunterschluckten.
Amy war der einzige kleine Kuchen mit Zuckerguss in einer
Schachtel voll mit Marmelade gefüllter Donuts.
Sie sah ganz und gar nicht aus wie eine Madigan. Amy war eine
typische amerikanische Cheerleaderin mit blondem Haar, blauen
Augen und einem immer freundlichen Wesen. Sie war nur einen halben
Block entfernt aufgewachsen, und sie und Danny waren schon seit
ihrem zweiten Lebensjahr zusammen.
- Du runzelst die Stirn, - stellte Zoe fest und sah Cate an. - An was
denkst du?
- Ich habe an meine Arbeit gedacht, - sagte Cate. - Ich muss heute
Abend schon früh dort sein.
Das war natürlich eine dicke Lüge. Cate hatte bei dem Gedanken an
den nackten Pugg unwillkürlich das Gesicht verzogen. Mit seiner
Größe von 1,65 Meter befand er sich auf Augenhöhe mit Cate. Er sah
nicht schlecht aus, aber als attraktiv konnte man ihn auch nicht
bezeichnen. In erster Linie war er… behaart. Aus den Manschetten
seines Hemds quollen Haare, und auch der Kragen verschwand unter
einem Haarbüschel. Er trug lange Koteletten, hatte sein Haupthaar auf
dem Kopf hochgetürmt und eine einzige Locke auf seine Stirn geklebt.
Irgendwie sah er aus wie eine Kreuzung aus Elvis Presley und Squiggy
nach einem Autounfall. Und er hatte die schreckliche Angewohnheit,
sich selbst Pugg zu nennen.
- Dieser Schmorbraten schmeckt Pugg sehr gut, - erklärte er Cates
Mutter. - Pugg würde gern eine Frau heiraten, die einen Schmorbraten
wie diesen zubereiten kann.
Cates Mutter strahlte Cate an.
- Cate macht einen wundervollen Schmorbraten, - sagte sie. - Nicht
wahr, Cate?
Cate seufzte tief und stocherte mit ihrer Gabel in dem Kartoffelbrei
auf ihrem Teller. Sie würde sich lieber mit einem rostigen Löffel ein
Auge ausstechen, als Pugg einen Schmorbraten zu servieren.
- Grüne Bohnen! - rief Cates Vater vom oberen Ende des Tischs,
und eine Hand schob sich an Cate vorbei und ergriff die Schüssel mit
den Bohnen. Das Essen zirkulierte mit Warp Geschwindigkeit am
Tisch: die Sauciere, der Korb mit den Brötchen, die Butterschale, die
grünen Bohnen, der Teller mit dem Fleisch und die riesige Schüssel mit
dem Kartoffelbrei.
Das war bei einem Abendessen der Madigans so üblich, und im
Laufe der Jahre hatte Cate die Technik perfektioniert, mit der linken
Hand alles weiterzureichen, während sie gleichzeitig mit der rechten
Hand aß.
- Ich habe gehört, die Sox tauschen fünf Spieler aus, - meinte Danny.
Cates Dad schaufelte einige Fleischscheiben auf seinen Teller.
- Unsinn.
- Ich habe etwas Braunes auf meinem Kleid, - beschwerte sich
Zelda. - Es riecht wie Kacka.
- Das ist Soße, - beruhigte Amy sie. - Mach dir deswegen keine
Sorgen.
- Das mag ich nicht. Mach es weg.
- Kackakleid, Kackakleid, Kackakleid, - krakeelte Zoe.
- Patrick verkauft Reifen, - erklärte Margaret Madigan ihrer Tochter.
- Er ist der Topverkäufer in seinem Autohaus.
Patrick Pugg zwinkerte Cate zu.
- Pugg ist ein guter Verkäufer. Und er kann auch noch viele andere
Dinge, wenn du verstehst, was Pugg meint.
- Nein, - erwiderte Cate. - Was meinst du damit?
Danny saß direkt neben Cate.
- Jetzt hast du ihm einen Köder hingeworfen, - meinte er. - Das wird
kein gutes Ende nehmen.
- Pugg ist verletzt, - erklärte Pugg. - Cate zweifelt an Puggs
romantischer Kunstfertigkeit.
Danny starrte Pugg eine Weile mit offenem Mund an.
- Verletzt? Romantische Kunstfertigkeit? Wer zum Teufel bist du?
Was bist du?
- Ich bin Pugg.
- Meine Güte. - Danny legte seinen Arm um die Rückenlehne von
Cates Stuhl und beugte sich zu ihr hinüber. - Mach dir keine Sorgen.
Ich weiß da einen Banker, den du kennenlernen solltest. Es ist alles
schon arrangiert.
Patrick Pugg drohte Danny scherzhaft mit einem Wackeln seines
kleinen Fingers.
- Das würde Pugg nicht gefallen. Pugg fühlt sich verpflichtet, dafür
zu sorgen, dass aus dieser Beziehung etwas wird.
Danny kniff die Augen zusammen.
- Habe ich etwas verpasst? Ich dachte, du hättest Cate erst heute
Abend kennengelernt.
- Ja, aber Cate mag Pugg, nicht wahr? Und Cate will Pugg
Wiedersehen.
Alle unterbrachen ihre Mahlzeit und starrten Cate an.
Seit sechs Jahren jobbte Cate in einer Kneipe, um sich ihr Studium
am College zu verdienen und Stück für Stück näher an ihr Ziel zu
kommen, als Grundschullehrerin zu arbeiten. Sie war davon überzeugt,
Zweitklässler zu unterrichten sei für sie eine leichte Übung, nachdem
sie mit drei schnell aufbrausenden Brüdern aufgewachsen war und seit
so langer Zeit hinter dem Tresen arbeitete. Cate hatte festgestellt, dass
ihre älteren Brüder, die Männer in Kneipen und kleine Kinder vieles
gemeinsam hatten - zum Beispiel verhielten sie sich hin und wieder
unangemessen und ließen sich leicht ablenken.
Wenn Cate Pugg jetzt erklärte, dass sie nichts mit ihm zu tun haben
wollte, würde er den Rest des Abends schmollen. Und wenn sie Pugg
sagte, dass er ihr sympathisch sei, würde Danny während des gesamten
Abendessens beleidigt sein. Also tat Cate das einzig Vernünftige: Sie
stieß absichtlich, aber scheinbar versehentlich ihr Wasserglas um und
sprang auf, als das Wasser in alle Richtungen spritzte.
- Mist! - stieß Cate hervor. - Seht euch diese Schweinerei an. Es tut
mir so leid.
Rasch lief sie in die Küche, um ein Geschirrtuch zu holen.
- Das war ein raffinierter Schachzug, - flüsterte Danny ihr ins Ohr,
als sie zurückkam. - Ein Klassiker.
- Das ist deine Schuld. Du hast diese Konfrontation herbeigeführt.
- Habe ich nicht.
- Hast du schon.
- Habe ich nicht. Warte nur, bis du den Banker siehst. Er ist
Lichtjahre von diesem Idioten entfernt. Du wirst ihn mögen.
- Nein. Keine weiteren Verkupplungsversuche. Ich hasse das.
- Ich müsste mich nicht darum bemühen, wenn du selbst
Verabredungen treffen würdest.
- Ich habe im Moment keine Zeit für Verabredungen.
- Du wirst nicht jünger, - mahnte Danny.
- Ich bin sechsundzwanzig!
- Ich mache mir Sorgen um dich, - erklärte Danny. - Wir alle
machen uns Sorgen um dich. Es gefällt uns nicht, dass du in dieser
Kneipe arbeitest, zu unmöglichen Zeiten nach Hause kommst und dich
die ganze Nacht mit Betrunkenen herumplagen musst. Du solltest einen
netten, langweiligen Mann heiraten, der sich um dich kümmert und dir
Sicherheit bietet.
- Ich will nicht mit einem netten, langweiligen Typen verheiratet
sein. Ich will unterrichten und einen aufregenden Mann heiraten, der
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